Was will die FDP-Fraktion in Wiefestede?

Im Rahmen der Drei-Fragen-Serie der NWZ berichtet Hartmut Bruns über die Pläne der FDP Fraktion in Wiefelstede: Es geht um Schule, Bauplätze und Leerstand.

Das Interview

NWZ: Wie soll es mit der Schullandschaft in Wiefelstede weitergehen?

Hartmut Bruns: Die drei Schulen der Gemeinde müssen weiter in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Natürlich werden wir, in Rücksprache mit den Lehrenden, auch die Ausstattung der Schulen mit moderner Technik bei Endgeräten und digitaler Infrastruktur weiterhin unterstützen. Die einvernehmlich mit dem Arbeitskreis Schule geplanten baulichen Maßnahmen müssen zeitnah weiter verfolgt werden. Die Oberschule hat in Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrern und Schülern ein pädagogisches und organisatorisches Konzept erarbeitet, das ab dem Schuljahr 2021/22 umgesetzt werden soll. Dieses Konzept muss von allen Beteiligten positiv begleitet und unterstützt werden, um in den nächsten Jahren erfolgreich sein zu können. Der Erfolg der Maßnahmen ist zu überprüfen.

NWZ: Wie sollte sich die Baupolitik in den kommenden Jahren gestalten?

Hartmut Bruns: Für die nächsten Jahre befinden sich bereits ausreichend Flächen für Wohnbebauung in den Kernorten in Planung. Trotzdem wollen wir zusätzlich Chancen für Lückenbebauung und Nachverdichtung ermöglichen, auch um den Flächendruck verringern. Bei geplanten und zukünftigen Neubaugebieten favorisieren wir eine nachhaltige Bauweise. Es ist darauf zu achten, dass Infrastruktur, Kitas und Schulen mit dem Ausbautempo nicht überlastet werden. Neben den Kernorten befürworten wir eine behutsame Entwicklung in den Bauernschaften, außer in Spohle sind wir hier auf einem ausgewogenen und guten Weg. Handlungsbedarf sehen wir bei den aktuellen Vergaberichtlinien für gemeindliche Baugrundstücke. Das Punktesystem ist zu bürokratisch und intransparent.

NWZ: Wie kann man die Gemeindemitte attraktiver gestalten und den Leerständen begegnen?

Hartmut Bruns: Leerstand ist in vielerlei Hinsicht ärgerlich: Er vergeudet Ressourcen, bringt weder Einnahmen noch Nutzen und sieht oft unschön aus – während an anderer Stelle Räume gesucht werden. Hier könnte eine  Zwischennutzungskoordination, vielleicht in Zusammenarbeit mit HHW und Touristik, aushelfen. In anderen Kommunen koordinieren zentrale Stellen leerstehende Geschäfts- und Büroräume. Auf Antrag können dort Interessenten, zum Beispiel Unternehmensgründer, Zusammenschlüsse von Freiberuflern, Kulturinitiativen oder ähnliche die Räume nutzen – bis sie wieder regulär vermietet werden können. Wiefelstede muss auch weiter daran arbeiten für Unternehmen attraktiv zu sein. Hierzu gehört neben den wirtschaftlichen Bedingungen auch eine gute Infrastruktur.